Hölling & Spangenberg
Pianofabrik in Zeitz, 1841 (1843) – 1986
Ein Bericht über eine Klavierfabrik aus einer Stadt im Burgenlandkreis.
Zeitz liegt im südlichsten Zipfel von Sachsen-Anhalt, im Dreiländereck: Sachsen – Thüringen – Sachsen-Anhalt und ist eine Stadt mit einer über 1000-jährigen Geschichte. Im Mittelalter eine Ackerbürgerstadt mit vielseitig ausgeprägtem Handwerk und vergrößerte sich im Laufe des 19. Jahrhunderts mit Beginn der Industrialisierung des Braunkohlengebietes sehr schnell. In der Stadt waren über zehn Pianofabriken ansässig, u. a. Gerbstädt, A. Fahr, F. Geissler, Hupfer & Co., R. Schemelli & Co.
„Dietrich Heinrich Friedrich Hölling … (schreibweise mitunter auch Hoelling)
… wurde am 16. Februar 1814 zu Ende bei Herdecke geboren. Nach dem Besuch der Volksschule erlernte er im Orte das Tischlerhandwerk. ‚Früh übt sich, was ein Meister werden will‘ – so zeigte er schon in seinem zwölften Lebensjahre Anlagen für das Stimmen der Claviere. Einige Stammkunden konnte er sein eigen nennen. … Zunächst bei Mowers in Dortmund und Ibach in Barmen wurde das Fundament gelegt, auf Grund dessen Hölling nach Leipzig wanderte um hier in fast sämmtlichen Werkstätten zu arbeiten. Er blieb nicht in Leipzig, der Drang nach immer weiterer Ausbildung brachte Hölling nach Profen bei Zeitz zu dem Instrumentenmacher Landmann. Er hatte stets eine grosse Anzahl von Clavieren aus den verschiedensten Fabriken in Reparatur und auf Lager. Diese in Stand zu bringen war lange Zeit Arbeit unseres Hölling. … Die nahegelegene Stadt Zeitz brachte dem Instrumentenmacher einen größeren Kundenkreis. Er zog nach Zeitz. Zunächst arbeitete er bei einem Herrn Förster. Im August 1841 gründete er mit dem Instrumentenmacher Kahnt eine eigene Selbständigkeit. Mit nur drei Arbeitern wurden zumeist tafelförmige Claviere gebaut. Das Geschäft nahm grössere Ausdehnung an“. (1)
„1843 verliess der bisherige Kahnt die Vereinigung, mit Friedrich Franz Spangenberg wurde am 1. August 1843 die Firma ‚Hölling & Spangenberg‘ gegründet“. (7)
„Hölling war ein strenger und ein gewissenhafter Lehrer und Arbeitsherr. Welch‘ hohen Ruf seine Kenntnisse genossen und wie schöne Resultate seine Lehrthätigkeit gezeitigt hat, bezeugen seine Schüler: Julius Blüthner, Adolf Schiedmayer, Johannes Meyer, Ernst Hanke, Carl Höhle, Felix Irmler, Fr. Forstmann und Ad. Geyer. … Hölling hat speciell dem Resonanzboden in seiner Form, Anlage und Beschaffenheit eingehendes Studium und vielfache Versuche zugewendet, so zeigte die Merseburger Ausstellung 1864 ein doppeltes Instrument, welches von beiden Seiten gespielt werden konnte. Weiter wurde im Laufe der Zeit Experimente mit doppelten Böden gemacht“. (1)
„… das Instrument ‚Numero 851‘ erhielt auf der Leipziger Industrie-Ausstellung 1850 eine ehrenvolle Anerkennung. Am Ende jenes Jahres befand sich das 1.000 Instrument in Arbeit“. (2)
„Hölling & Spangenberg war nicht die einzige Fabrik, die ein herber Schicksalsschlag traf. Am 2. Weihnachtsfeiertag 1850 wurde durch Feuer das Gebäude mit allen Vorräten zerstört.
Nach dem Neubeginn wurden statt Tafelklaviere mehr Pianino gebaut“. (1)
1855 schrieb das „Neu eröffnetes Magazin musikalischer Tonwerkzeuge …“ auf S. 437:
„Hölling & Spangenberg in Zeitz (Sachs-Coburg-Gotha.) In der Fabrik dieser Herren sind gegen 120 Arbeiter beschäftigt, welche jährlich 400 bis 450 Pianos in verschiedenen Formen liefern.“ (3)
1857 schrieb das „Deutsches Handelsarchiv“ auf S. 38:
„In der Fortepiano-Fabrik von Hölling und Spangenberg in Zeitz werden fortwährend gegen 150 Arbeiter mit sehr guten Lohnsáßen beschäftigt. Sie hat während eines Jahres über 400 Instrumente geliefert und ist kaum im Stande, die Nachfragen zu befriedigen. Eine bedeutende Sendung, welche diese Fabrik im vorigen Jahre gegen Vorausbezahlung nach Amerika machte, scheint von gutem Erfolge für den ferneren Betrieb gewesen zu sein“. (3)
1861 notierte die „Niederrheinische Musik-Zeitung für Kunstfreunde und Künstler“ auf S. 352:
„Die Pianoforte-Fabrik von Hölling und Spangenberg in Zeitz, welche schon in den Ausstellungen zu München, Gotha, Magdeburg und jetzt wieder in Weimar Auszeichnungen und Medaillen erhielt, … diese Fabrik hat seit ihrem nun zwanzigjährigen Bestehen einen so grossartigen Aufschwung genommen, dass jetzt über 150 Arbeiter in dem Fabrikgebäude beschäftigt werden. …
Jedes einzelne, zu den Instrumenten erforderliche Theil wird hier in gleicher Vollkommenheit gefertigt, wie ihn die berühmtesten Fabriken für die Instrumentenmacher liefern. Das Aeussere der Instrumente ist höchst geschmackvoll und mit der grössten Sorgfalt unter Berücksichtigung der neuesten Verbesserungen das Innere ausgeführt. Vermittels der eisernen Spreizen, der Metallplatten und des eisernen Stimmstocks ist die Stimmung eine dauerhafte und feste. Die Pianoforte’s und Pianino’s lassen an Schönheit, Zartheit, Elastcität, an Gleichmässigkeit und Fülle des Tones, sei es in der Höhe oder in der Tiefe, so wie an Nachhaltigkeit des Klanges nichts zu wünschen übrig. Durch den vorzüglichen Mechanismus ist der Anschlag und die Spielart höchst angenehm und sicher. Jeder Ton in den verschiedenen Registern und Octaven, bei schnellen oder langsamen Passagen, mit Bindungen oder Staccato’s, spricht leicht an. Der Spieler ist daher im Stande, von dem leisesten Piano bis zum stärksten Forte jede Nuancierung und die verschiedensten Effecte klar und deutlich hervorzubringen, zumal die Dämpfung überaus präcis ist. Für diese guten, preiswürdigen Instrumente wird zugleich eine dreijährige Garantie geleistet“, (3)
Aus dem Handbuch der Leistungsfähigkeit, Sandner, Leipzig 1873, Serie IV und V S. 36:
„Dieses Geschäft … wird jetzt in einer Ausdehnung betrieben, wie wohl kein zweites derartiges Etablissement in Deutschland. Die Fabrikate (Flügel und Pianinos) sind jedoch grösstentheils nur für Wiederverkäufer bestimmt, im Preise deshalb auch sehr billig. Die Zahl der Arbeiter veriirt zwischen 100 und 125 Personen. Die Dampfmaschine ist 16-pferdekräftig“. (4)
Aus dem Katalog der Wiener Weltausstellung, 1873, S. 519:
„Hoelling & Spangenberg, Zeitz, Prov. Sachsen. … Pianofortefabrik mit allen zugehörigen Nebenbranchen. Spez. Fertigung von Boudoirflügeln und übersaitigen Pianinos. Jährlich werden circa 1.000 Instrumente zum Durchschnittspreise von 220 thlr. gefertigt. Absatz zur Hälfte in Deutschland, theilweis zum Export. Direct. Personal 23 Pers. 210 Arb. (10 unter 16 Jahren) in der Fabrik, 50 ausserhalb. Dampfm. von 20 Pf.Stärk“. (5)
1875, „Die Hölling & Spangenberg’schen Pianos haben seit 32 Jahren nach und nach sich diejenige Stellung in der musikalischen Welt durch strengste Reellität in der Bauart und größte Solidität in der Arbeit erworben, welche es ermöglicht, keiner Concurrenz nachzustehen. Die bedeutende Lieferung der von der Firma fabricirten Instrumente spricht wohl am eindringlichsten für die Erfahrung, die sie auf diesem Gebiete erlangt hat. Niederlagen für den Verkauf von Hölling & Spangenberg’s Pianos befinden sich fast in allen größeren Städten Deutschlands, wie auch an den meisten Hauptstapelplätzen des Auslandes; der Absatz im Auslande erstreckt sich auf Oesterreich-Ungarn, Rumänien, die Türkei, Schweiz, Belgien-Holland, England, Italien, Rußland, Norwegen, Schweden, Dänemark, sowie Canada, Nord- und Süd-Amerika, Ostindien und Australien“. (3)
„Am 29.10.1876 übernehmen Friedrich Heinrich Wilhelm Hölling jr. (Neffe des Firmengründers Dietrich Heinrich Friedrich Hölling) und Julius Tauber (Schwiegersohn des Friedrich Franz Spangenberg) das Geschäft“. (7)
Das DRP Nr. 1214 aus dem Jahre 1877 „… auf ein Pianino mit zweiter Besaitung auf der Rückseite des Resonanzbodens, durch mitschwingende Saiten wurden die Aliquottöne der angeschlagenen Saiten verstärkt. … Die Anbringung eines zweiten Saitensystems ist nicht neu, da solches bei Flügeln schon angewendet, jedoch bezieht sich der Patent-Anspruch auf die Verlegung des zweiten Saitensystems auf die Rückseite des Pianinos, wodurch ein Ausgleich der Spannung des Resonanzbodens und die Schwingungsregulirung des letzteren durch die beiden aufeinander liegenden Stege erzielt wird“. (6)
1879 wurde das 15000 Instrument fertiggestellt.
Zur Ausstellung in Melbourne 1880 brachte die Firma: „… mit einem Cottage-Piano, sieben Octaven, Nussbaum. Sehr einladend im Aussehen. Im Inneren finden wir einen obersaitigen Eisenrahmen, einen brillanten Ton, leicht und exact in der Spielart, … und erhielt den ersten Preis, … diese Instrumente sind zu empfehlen“. (1)

Zur Ausstellung in Halle 1881 stellte die Firma je einen Flügel und Pianinos aus.:
„Hölling & Spangenberg in Zeitz bieten ein äusserst reiches grosses Pianino in sauberster Durchführung. Das Instrument ist sehr weich gehalten, aber ausgeglichen in den einzelnen Registern. Im Zimmerraum aufgestellt wird die Wirksamkeit der Tonqualität eine grössere sein als hier in der Ausstellung. Das links davon placirte Nussbaumpianino wird nach dieser Richtung hin allen Ansprüchen genügen. Der Ton giebt sich nobel und kommt frisch heraus. Vis-a-vis davon finden wir ein kreuzsaitiges Pianino mit Unterdämpfung und hohem Aufsatz. Die Instrumente zu billigen Preisen, die Victoria- und Schul-Pianinos sind durchaus respectabel in ihrer Gattung. Wenn die Lebensverhältnisse nun einmal Instrumente zu niedrigen Preisen verlangen, werden in diesen Reihen die entsprechenden Zeitzer Fabrikate einen Vorder-Platz mit Ehren einnehmen. Die Tischlerarbeit ist eine gute und spricht dafür, dass eine energische Aufsicht bemüht bleibt das altrenommirtc Geschäft auf der Höhe der Zeit zu erhalten“. (1)
1881 Fertigstellung des 17.000 Instrumentes.
Colonial-Ausstellung in Amsterdam 1883:
„Hölling & Spangenberg … exponiren drei Pianinos und einen Stutzflügel in Polisander. Letzteres Instrument kann uns gerade nicht gefallen, da der Ton etwas schwach und unegal erscheint. Es war dies eins der ersten Claviere, die hier ausgepackt wurden, und es hat dadurch gerade sehr viel gelitten, weil alle Leute aus bloser Neugierde darauf herum hämmerten. Das kleine geradsaitige Pianet in Nussbaum ist ein niedliches Instrument mit besonders schönem Discant. Während ein grosses Pianino in äusserst fein gearbeitetem schwarzem Kasten mit Nickel-Stimmstockplatte mehr durch die saubere Arbeit als grossen Ton imponirt, vereinigt ein anderes in schwarz mit Goldgravirung wieder beide Eigenschaften. Die Spielart sämmtlicher Instrumente dieser renommirten Fabrik ist eine sehr egale und die innere Arbeit tadellos. Prämiert mit der Silbernen Medaille“. (1)
Man höre: „Die Fabrikordnung von Hölling & Spangenberg von 1886, welche sich nur auf den Maschinenbetrieb erstreckt, hat folgenden Wortlaut:
Jedes unbefugte Herantreten an die Maschinen, sowie jede Unterhaltung mit dem Maschinenführer, während die Maschine im Gange sich befindet, ist streng untersagt.
Ebenso ist streng verboten, ohne Wissen des Werkmeisters sich Holz oder andere Theile bearbeiten zu lassen, oder die Maschinen selbst zu benutzen.
Im eigenen Interesse und zur eigenen Sicherheit wird auch der Maschinenführer angewiesen, sich jeden übermässigen Genusses von Spirituosen zu enthalten, seine ihm anvertraute Maschine sorgfältig im Stande zu erhalten und zu beobachten und jede, auch nur scheinbar auftretende Unregelmässigkeit sofort dem Werkmeister mitzutheilen.
Das Auflegen von Treibriemen auf die Haupttransmission darf nur stattfinden, wenn die Dampfmaschine stillsteht und muss dem Werkmeister hiervon Kenntniss gegeben werden.
Das Anlehnen von Gegenständen an das gangbare Zeug, das Anhalten oder Treten an oder auf Vorgelege, Maschinen oder gangbares Zeug, ist streng verboten.
Bei jedem Verlassen der Maschine ist dieselbe vorher ausser Thätigkeit zu setzen.
Allen Anordnungen des Werkmeisters bei Benutzung der Maschinen ist sofort nachzukommen.
Der Eintritt in den Maschinenraum ist überhaupt nur Denjenigen gestattet, welche von uns dazu beauftragt sind, als Durchgang aber ist dieser Raum niemals zu benutzen. Allen Arbeitern, welche mit irgend einer Maschine in Berührung kommen, ist das Tragen von Holzpantoffeln streng untersagt“. (1)
„1886 stellte die altrenomirte Hofpianofortefabrik … ihre Zahlungen ein und ihr folgte auf dem Fusse die Insolvenz der Werkzeuge- und Holzbestandtheilefabrik von Julius Taeuber daselbst. Der Inhaber der letzten Firma ist Theilhaber der ersteren“. (1)
Bereits 1887 wird auf Teilen der früheren Hofpianofortefabrik Hölling & Spangenberg in Zeitz wieder eine Pianofabrik unter dem Namen C. Hölling eröffnet. (1)
Das königliche Amtsgericht in Zeitz vermerkte 1888: „Der Kaufmann Paul Spangenberg aus Dresden ist in die Firma als Handelsgesellschafter eingetreten: C. Hölling & Spangenberg. Aber nur für kurze Zeit, die Handelsgesellschaft C. Hölling & Spangenberg wurde bald darauf wieder aufgelöst. Alleiniger Inhaber der Firma C. Hölling & Spangenberg ist Frau Pianofabrikant Clara Hölling“. (1)
1889 wurde der Konkurs aufgehoben. (1)
1891 zur Gewerbeausstellung in Zeitz stellte Hölling & Spangenberg zwei Pianos aus.
1894 starb der Pianofabrikant Friedrich Heinrich Wilhelm Hölling jr., seine Witwe Nathalia Maria Clara Hölling führte das Geschäft weiter.
1894, Thüringer Gewerbe- und Industrie-Ausstellung zu Erfurt:
„Ein Pianino, 1,38 m hoch, mit schrägliegendem Panzer-Stimmstock, in elegantem Nußbaum-Gehäuse, matt und blank, mit Gallerie. Ein Pianino, 1,34 m hoch, mit feinem Nußbaum-Gehäuse, matt und blank, mit Gallerie. … außer Preisbewerb gestellt, und das ist schade, denn die Instrumente sind recht gut und können mit den anderen ausgestellten Fabrikaten wohl konkurriren“. (1)
In Zeitz fand 1899 die Klavier-Ausstellung mit Instrumenten von Hölling-Spangenberg statt:
Ein Pianino II (Victoria), Nußbaum-Gehäuse, matt und blank, ein Pianino IIIa, Nußbaum-Gehäuse.
1919 übernahm der Sohn, der Fabrikbesitzer Carl Wilhelm Hölling die Firma.
Die Firma … „beschickte erstmalig 1921 die Messe mit 5 Pianinos, darunter ein Einbau-Piano, Popper-Estrella, schwarzes Gehäuse, und 4 aparte Handspiel-Pianos (2 in ostindischem Palisander, 1 Sapeli-Mahagoni und 1 schwarzes Instrument)“. (1)
Hoelling & Spangenberg „… beschickt 1923 die Herbstmesse mit 4 Pianos, darunter 2 Palisander-, ein schwarzes und ein Nußbauminstrument. Die Pianos sind, wie bekannt, in höchster technischer Vollkommenheit hergestellt“. (1)

Zur Musik-Fachausstellung in Zeitz 1924:
„C. Hoelling & Spangenberg stellten drei Pianos ihres neuesten Modells „Limou“ aus. „Limou“ ist nach dem Entwurf eines bekannten Innenarchitekten gefertigt und gesetzlich geschützt. Im Oberteil gänzlich abweichend von der herkömmlichen Form, trägt das gesamte, reizvolle Aussehen des Instrumentes dem neuzeitlichen Geschmack in jeder Beziehung Rechnung, ohne sich übertriebenen und deshalb schnell vergänglichen Modellaunen zu unterwerfen. Besonders der sich glatt anschmiegende gewölbte Pianodeckel gibt dem Instrument im Äußeren eine zurückhaltende, gediegen-vornehme Note und erhöht außerdem die Klangwirkung. Die neue Form hat allgemeines Aufsehen erregt. Die innere Bauart ist die gleiche, bewährte, wie bisher, da das neue Gehäuse das Innere unberührt läßt“. (1)
Eine weitere Goldene Medaille erhielt 1925 die Firma auf der Ausstellung für das Gastwirts- und Hotelgewerbe in Naumburg a. S.

Nach dem 2.Weltkrieg bestand die Firma als Familienunternehmen fort.

1959 übergab Carl Wilhelm Hölling die Firma an seinen Sohn Wilhelm Hans Joachim Hölling.
Entsprechend dem neuen Zeitgeist wurde ein Kleinklavier entwickelt und erfolgreich angeboten. Auch nach Modernisierungen alter Klaviere bestand rege Nachfrage. Alte Klaviere wurden überholt und auf Kundenwunsch mit einem modernen, gefälligeren Gehäuse versehen. Sowohl bei neuen als auch bei modernisierten Klavieren konnte der Kunde Form und Farbe des Instruments weitestgehend mitbestimmen. Der Fortbestand der Firma war jedoch unter den wirtschaftlichen Verhältnissen für Privatbetriebe in der DDR zunehmend schwierig. 1986 wurde der Betrieb geschlossen. Die erste und letzte Pianofotefabrik in Zeitz hatte somit ihre Pforten geschlossen. (7)
Insgesamt wurden, nach dem „Atlas der Pianonummern“, bis 1980 ca. 37.200 Instrumente hergestellt.
Quellen:
(1) Zeitschrift für Instrumentenbau
(2) Henkel
(3) Lieveversbeeck
(4) Handbuch, Sander
(5) Wiener Weltausstellung
(6) Deutsches Reichspatenamt
(7) Info Martin Hölling – vielen Dank!