Dieter's Klavierseiten

Datenarchiv des Klavierbaus

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Wolfframm, Hermann

Pianofortefabrik in Dresden, 1874 – 1970

Ein Bericht über zwei von insgesamt 57 Dresdner Pianofabriken, die in der Zeit von 1850 bis 1945 bestanden; Zweigniederlassungen sind nicht berücksichtigt. Vermerkt sei hier, dass nicht alle Pianofabriken handelsgerichtlich eingetragen waren. Wolfframm war in der DDR-Zeit der bedeutendste private Industriebetrieb des Klavierbaues, der bis Ende 1969 produzierte.

Wolfframm Apollo

Zunächst zur Pianofabrik Apollo: In den Dresdner Adressbüchern ist die Pianofabrik Apollo von 1885 bis 1944 auf der Nossener Str. 2 + 4 nachweisbar. Allerdings wurde unter dem Namen „Apollo“ nach Aussage des Herrn Helmut Wolfframm nur bis 1915 produziert.
„Apollo“ wurde 1880 gegründet, Inhaber war Oscar Laffert. Er beschrieb 1885 in der Zeitschrift „Die Gartenlaube“ seine Pianofortefabrik:
„Diverse Neuerungen, durch Patente geschützt, haben durch ihre begehrenswerte Wirksamkeit sensationelles Aufsehen erregt. Einige Skizzen nebst kurzen Mitteilungen folgen darüber. Der ’stumme Zug‘ wurde […] sehr lobend empfohlen.[…] Nach genauer Prüfung des ‚Stummen Zuges‘ am Apollo-Piano muß ich gestehen, daß derselbe für die Mitwelt eine wahre Wohltat ist, für Dilettanten, wie zur technischen Uebung für Musikstudirende. Das Gefühl für Intonation wird ferner nicht gestört, da immer noch ein leises Erklingen den Sinn für reines Intoniren rege erhält.
(D.R.-Patent Nr. 31 382). Eine andere patentierte Erfindung bezweckt durch Schallvorrichtungen an Leuchtern und Klappe das Piano für freie Tonentfaltung ebenso geeignet zu machen, als dies bei der Flügelform geschieht (D.R.-Patent Nr. 29.876).“ Eine „Neuerung“ am Apollo-Flügel war der „Agraffen-Capotasto mit stellbaren Messingpiloten“. Weiterhin stellte O. Laffert in o. g. Zeitschrift „eine eigne Doppelrepetitionsmechanik“ vor. Sie „verbindet große Kraft mit exactester Spielweise, was wiederholt rühmend anerkannt wurde.[…] Um den Tastenfall ganz nach Belieben flach oder tief einzustellen, construirte die Apollo-Fabrik den Spielregulator. Die Flügel werden nach Wahl des Bestellers mit den diversen Vorrichtungen ausgerüstet und concurriren bei tadelloser Eleganz und garantirter andauernder Güte trotzdem erfolgreich in Bezug auf bescheidene Preisnotierungen.“

Wolfframm 1884

1893 übernahm Oscar Hermann Wolfframm die Firma Apollo „für eigene Rechnung und fabrizirte zugleich mit seiner Firma H. Wolfframm in einem gemietheten Fabriklokale auf der Pfotenhauer- und Gutenbergstraße“. Zu Beginn des Jahres 1897 befand sich die Aktiengesellschaft „Apollo“, Pianofortefabrik in Dresden, in Liquidation.
Die Pianofabrik Wolfframm war, laut Dresdner Adreßbücher, bis zur Jahrhundertwende ansässig: Rhänitzgasse, Wilsdrufferstraße, Seestraße, Freiberger Straße, Friedrichsallee und Pfotenhauerstraße. 1901 bezog sie das Gebäude in Neu Gruna, Ludwig-Hartmann-Str. 52, ab 1926 Ludwig-Hartmann-Str. 45. Das Haus befindet sich heute in einem sehr guten Zustand, allerdings erinnert nichts mehr an die Pianofabrik. 

Wolfframm 1885

„Am 25. September (1898) feierte der Pianofortefabrikant Herr H. Wolfframm in Dresden […] das 25jährige Jubiläum seines Geschäftsbestehens. Herr Wolfframm hat es durch Intelligenz, rastloses Schaffen und die Solidität seiner Fabrikate verstanden, sein Geschäft aus den kleinsten Anfängen zu einer angesehenen Firma der Pianofabrikation emporzuheben. Die Zahl der von ihm zugleich mit seiner Firma Apollo gefertigten Instrumente hat gegenwärtig die stattlich Höhe von 12.200 erreicht, die ihren Absatz sowohl im Inlande wie im Auslande und an allen überseeischen Plätzen fanden. Herr Wolfframm wird auch fernerhin seine sämmtlichen Fabrikate in seinem schönen Magazin im Viktoriahaus dem Publikum zum Verkaufe ausstellen“.
Im Oktober 1900 erfolgte der Umzug in das eigene, neu erbaute Grundstück in Neu Gruna, Ludwig-Hartmann-Str. 52. „Das Fabrikgebäude ist von Herrn Architekt Scherz-Blasewitz ausgeführt worden. Die Lage der einzelnen Säle läßt einen Ueberblick gewinnen, wie ein Klavier von Anfang an entsteht. Im Souterrain befindet sich zunächst das Kesselhaus, mit großem Cornwall-Dampfkessel und der Dampfmaschine, beide Anlagen wurden von der „Kette, Maschinenbauanstalt“, Schiffswerft Uebigau hergestellt. Aus dem Maschinenhause führen die Wellen und Transmissionen in den Hauptmaschinensaal, in welchem die nöthigen Holzbearbeitungsmaschinen untergebracht sind […] Das Erdgeschoß enthält Kontor und einen großen Musiksaal; ferner Arbeitssäle für die Egaliseure, Stimmer und Ueberpolirer. In der ersten Etage gelangen wir zu den Rastenmachern, Gehäuseverfertigern, Fournirern, Saitenbeziehern u.s.w. Von diesem Stockwerke aus werden die einzelnen Theile nach dem zweiten Stock in die Hände der Putzer, Flügel- und Pianinozusammensetzer befördert. Im dritten Stockwerk befinden sich dann die Lagerräume. Sämmtliche Arbeitsräume machen durch ihr herrliches, von allen vier Seiten kommendes Tageslicht einen freundlichen Eindruck. Das Haus ist durch eigene elektrische Anlage erleuchtet […] Der Detailverkauf der Fabrikate H. Wolfframm bleibt nach wie vor in den schönen Räumen des Magazins Victoriahaus, 2. Etage, bestehen“.
Im Handelsregister (1901) war zu lesen: „Auf dem die Firma H. Wolfframm in Dresden betreffenden Blatt des Handelsregister ist am 1. April d. J. eingetragen worden: Die als Mitglieder des Vorstandes der früheren Aktiengesellschaft „Apollo“ Pianoforte-Fabrik in Dresden eingetragenen Oscar Hermann Wofframm und Robert Lutteroth sind infolge Ueberganges der Firma auf Oscar Hermann Wolfframm als Vertreter der Firma ausgeschieden. Die an Carl Friedrich Gustav Werner ertheilte Porkura ist erloschen. Dem Kaufmann und Pianofortebauer Eduard Johannes Wolfframm in Neugruna-Dresden ist Prokura ertheilt“.
Zur Firma Apollo, Pianofortefabrik Dresden H. Wolfframm wurde zur gleichen Zeit eingetragen, „… daß dem Kaufmann und Pianofortebauer Herrn Eduard Johannes Wolfframm in Neugruna-Dresden Prokura ertheilt ist“.

Wolfframm 1898

Oscar Hermann Wolfframm
Ein kleiner Überblick über sein Leben: Er wurde am 15. September 1842 in Niederebersbach in Sachsen (Nähe Großenhain/Dresden) als Sohn des Kantors Eduard Wolfframm geboren. Seine ersten Kinderjahre verbrachte er dort, siedelte dann mit seinen Eltern nach Kaditz um, weil da sein Vater als Lehrer dahin berufen wurde. Somit genoss er zusammen mit seinen Geschwistern bei seinem Vater den Schulunterricht. „Schon damals machte sich bei ihm ein feines musikalisches Gehör bemerkbar, und das wurde auch nach Beendigung der Schulzeit bestimmend für seinen Lebensberuf“. Nach seiner Lehrzeit arbeitete er in mehreren deutschen Pianofortefabriken, um seine Kenntnisse im Klavierbau zu erweitern. 1871 heiratete er. Im September 1872 gründete er in Dresden in der Rähnitzgasse sein eigenes Geschäft, das zunächst ein „Handelsgeschäft“ war. In den Dresdner Adressbüchern ist er erst ab 1874 als Hersteller vermerkt. Nach seinem dritten Umzug errichtete der 1884 in der Freibergerstraße eine Pianofortefabrik; das Stadtmagazin lag weiterhin in der Seestraße. „Aus seiner Fabrik […] wurde er durch die Direktion der Dresdner Bank als technischer Leiter an die Spitze der Aktiengesellschaft Pianofortefabrik Apollo in Dresden (Nossenerstraße) berufen“. 1893 übernahm Oscar Hermann Wolfframm die Firma Apollo „für eigene Rechnung und … (s. oben) Am 21. April 1902 starb Oscar Hermann Wolfframm im 60. Lebensjahre. 

Wolfframm 1912

Inhaberin der beiden Firmen „Apollo“ und „H. Wolfframm“ wurde nach einer Mitteilung vom Mai 1902 die Witwe Frau Th. Wolfframm, während ihre beiden Söhne Arno und Hans Wolfframm als bestellte Verwalter die Geschäfte leiteten.
In das Handelsregister beider Firmen wurde am 6. April 1905 eingetragen: „Die bisherige Inhaberin Anna Therese verw. Wofframm […] ist ausgeschieden. Der Kaufmann und Pianofortebauer Eduard Johannes Wolfframm in Dresden ist Inhaber“. Die an ihn erteilte Prokura erlosch. Ende des Jahres 1912 wurde das 40jährige Geschäftsjubiläum der „Piano- und Flügelfabrik“ gefeiert. Auszug aus dem Bericht: „gewannen die Wolfframmschen Instrumente immer mehr Liebhaber, nicht nur im engeren Vaterlande, sondern auch in überseeischen Gebieten gewannen, so daß die Firma in fast allen größeren Städten des In- und Auslandes heute Vertretungen hat und mit den angesehensten Export- und Handelshäusern in Verbindung steht. Um ihr Fabrikat noch bekannter zu machen, beteiligte sich die Firma wiederholt an großen gewerblichen und internationalen Ausstellungen, auf denen sie, wie z. B. in Dresden, Blogna, London, Teplitz, Wien, Melbourne, Zaragoza, Kimberley usw., neun erste Preise erhielt. Da in den letzten Jahren die Firma die einlaufenden Aufträge nicht mehr bewältigen konnte, sah sich der jetzige Inhaber veranlaßt, die Fabrik im vorigen Jahre (1911) durch bedeutende Neu- und Umbauten um das Doppelte zu vergrößern, so daß die Räume jetzt einem Personal von 250 Mann Unterkunft bieten können. […] Ein Gang durch das Fabrikgebäude mag einen Begriff von den Einzelheiten dieses Betriebes geben. Im ausgebauten Kellergeschoß befinden sich die Dampfanlage zum Betriebe der Holzbearbeitungs-, Bohr-, Spinn- und Dynamomaschinen, Exhaustoren usw., ferner die großen Trocken- und Lagerräume für die einzelnen Holz- und Gehäuseteile, die Schlosserei, Plattenlackiererei, die Arbeitsstätten für Flügel und Pianorastenmacher und die Tischlerei. Im Erdgeschoß sehen wir die Kontorräume, die Säle für Pianino-Zusammensetzer, Fertigpolierer und Ausarbeiter, Stimm- und Intonierzimmer, den Packraum, die Niederlagsräume für Materialien und einen großen Lagerraum für fertige Instrumente. In der ersten Etage befinden sich Bodenmacher, Furnierer, Umleimer, Bezieher und Grundpolierer; in der zweiten Etage Flügel-Zusammensetzer, Flügel- und Frontenputzer, und Grundpolierer. Die dritte Etage ist für Arbeiterwohnungen eingerichtet, während das vierte Geschoß für Lagerräume verwendet wird“.
In dieser Zeit wurden Stutz-, Salon- und Konzertflügel, der damals bekannte Mignon-Flügel von 1,68 m Länge, und auch der kleine Miniatur-Flügel von 1,50 m Länge gebaut“. 

Wolfframm 1919

Zu Beginn des Jahres 1918 wurde das 20.000. Instrument hergestellt – ein Stutzflügel. „Das gesamte Personal der Firma nahm freudigen Anteil daran und beglückwünschte seinen Chef, Herrn Johannes Wolfframm, zu diesem Ereignis. – Die bereits unter ihrem Gründer, Herrn Oscar Hermann Wolfframm, zu Ruf und Ansehen gelangte Fabrik hat es unter der durchaus fachmännischen und umsichtigen Leitung ihres jetzigen Inhabers und dank der Mitarbeit der alten facherprobten Arbeiterschaftzu einer hohen Blüte im Pianofortebau gebracht. Die in Bezug auf Tonschönheit und Bauert vorzüglichen Eigenschaften der Wolfframmschen Pianinos und Flügel haben dem Fabrikat nicht nur in Fach- und Künstlerkreisen des Inlandes, sondern auch im Auslande in hohes Ansehen verschafft, wovon die stete Nachfrage in Deutschland und die große Ausfuhr nach neutralen Ländern, auch während des Krieges, ein gutes Zeugnis ablegt“.
1922 wurde das 50 jährige Bestehen gefeiert. In dem Bericht ist zu lesen: „… Die schon in den 80er und 90er Jahren […] erworbenen zahlreichen Auszeichnungen ließen den jetzigen Inhaber nicht ruhen, unablässig an der weiteren Vervollkommung der Instrumente zu arbeiten, so daß Wolfframm-Flügel und -Pianos immer größere Beachtung und heute in allen Erdteilen, ja in allen Ländern der Welt immer stärkere Aufnahme gefunden haben“.
1924 wurde, so die Eintragung im Handelsregister, der Kaufmann Oscar Arno Wolfframm zum Geschäftsführer für die Firma Julius Feurich Pianohandlung G.m.b.H. in Dresden bestellt.
Erst 55 jährig starb Oscar Arno Wolfframm am 30. Juli 1927. Etwa 20 Jahre war er Filialleiter der Dresdner Niederlassung von „Aug. Förster, Löbau“ und Geschäftsführer der von ihm gegründeten o. g. Firma J. Feurich.
O. Arno Wolfframm war Vorsitzender der Ortsgruppe Dresden im V.D.K. (Verband Deutscher Klavierhändler). Zum neuen Geschäftsführer der Firma J. Feurich, Pianohandlung in Dresden, wurde die Witwe Frau Martha Anna Wolfframm bestellt, bis 1929 der Fabrikbesitzer Julius Feurich, Leipzig, die Geschäftsführung übernahm.
1932, brachte die Firma ein „neues, kleines Flügel-Modell, 1,45 m lang, heraus, das allseitig als ein ganz besonders gutgelungenes Instrument bezeichnet wird. Schon der Gründer der Firma erregte seinerzeit Aufsehen durch seinen kleinen Mignon-Flügel 1,68 m lang. Der Flügelbau ist von der Firma immer mit besonderem Interesse gepflegt worden. Nicht nur jahrzehntelange Erfahrung im Klavierbau, sondern auch wissenschaftliche Grundlagen in der Konstruktion eines Pianos sind in diesen neuen Modellen vereinigt, so daß diese prachtvollen Instrumente den anspruchsvollsten Klavierspieler in jeder Hinsicht befriedigen dürfte. Nach wie vor wird der jetzige Inhaber, unterstützt von seinen beiden Söhnen, bemüht sein, den Wünschen der Kundschaft in jeder Beziehung gerecht zu werden, den Ruf der Firma immer weiter auszubauen und dazu beitragen, das historische Ansehen des deutschen Klaviers im In- und Auslande durch Lieferung bester Qualitäts-Instrumente zu festigen“.

1933 wurde Hans Wolfframm zum Handelsgerichtsrat beim Landgericht Dresden ernannt. Ab November 1934 übernahm die Firma den Alleinverkauf der Bechstein Pianos und Flügel. Im März 1939 erhielt die Firma das Patent „Klaviatur für Kleinklavier“.
1942 wurde Herrn Hermann Wolfframm (1904 – 1957) Prokura erteilt.
Soweit die Ausschnitte aus den Zeitschriften für Instrumentenbau.

Wolfframm 1937

In einer Dresdner Zeitung vom Januar 1966 kann man lesen:
„Die Firma H. Wolfframm exportiert moderne Kleinklaviere in viele Länder: Sowjetunion, Finnland, Norwegen, Westdeutschland, Schweiz und Holland sind unter anderen dabei. Wolfframm-Klaviere zeugen von Qualitätsarbeit aus der DDR. Briefe aus den Exportländern enthalten lobende Worte.
Vor über 25 Jahren schrieb Richard Strauss an die Pianofortefabrik H. Wofframm: Ich hab heute Ihr kleines Wolfframm-Klavier gespielt und finde es in Ton und Spielart ganz hervorragend. Ich bin davon begeistert und beglückwünsche Sie zu dieser großen Leistung.“
(Kleinklavier: sieben-oktavig, 110 cm hoch, 136 cm lang und 57 cm tief).

Herr Helmut Wolfframm, Sohn des Hermann Wolfframm, berichtete mir 1989 während eines Gespräches:
„Apollo/Wolfframm wurde als Doppelfirma geführt. Ab 1915 wurde nicht mehr unter Apollo produziert (s. oben). 1960 waren 25, zuletzt nur noch 14 Beschäftige im Betrieb.
Produziert wurde genau bis zum 28. Nov. 1969, die Pianohandlung bestand bis 1983. Die jährliche Produktion betrug in dieser Zeit ca. 150 Kleinpianos, Modell 110“.

Herr Horst Teichmann, der von 1965 bis 1969 der einzige Stimmer der Firma war, erzählte mir im Jahre 2000:
„In der DDR gab es den Unterschied zwischen Handwerksbetrieben (bis 10 Mitarbeitern) und privaten Industriebetrieb. Bei letzteren war die Versteuerung sehr hoch und die Tarife sehr niedrig. Mitte der 50-iger bis Mitte der 60-iger Jahre erhielt der Facharbeiter 1,52 Mark/Stunde. Dazu kam der Leistungslohn, so dass eine Höchstgrenze von 2,80 (3,–) Mark erreicht werden konnte.
Nach 1945 bis 1957 arbeitete Wolfframm nur für die Sowjetunion und für die in der Ostzone, später DDR, stationierte Rote Armee (wie einige andere Firmen in der DDR ebenfalls). Das Ganze lief etwa so ab: Die Armeefahrzeuge brachten Instrumente, die nicht aus der SU-Produktion, sondern von Enteigneten stammten. Der Armeestab kam mit Herrn Wolfframm die angelieferte Ware zu selektieren: Entsorgen oder restaurieren. Die Mechaniken überholte der Leipziger Betrieb Franz Langhammer.
Von 1960 bis 1963 exportierte „Wolfframm“ im Auftrage des Ministeriums für Außenhandel Klaviere nach Mexiko, allerdings mit der Auflage, die Instrumente mit dem Namen der ehemaligen Dresdner Firma „Rosenkranz“ in Platte und Klappe zu versehen. Das ganze Klavier war aber original „Wolfframm“. Bei einem Versuch, Klaviere mit „Wolfframm“-Initialen zu exportieren, kamen erhebliche Reklamationen aus Mexiko, „derartige Instrumente, mit so einer Qualität, habe man nicht bestellt“. Der Auftrag wurde gestrichen“.
An dieser Stelle meinen besonderen Dank an Herrn Klavierbaumeister Horst Teichmann, aus Goppeln bei Dresden für die speziellen Informationen.
Ab dem 18.000 Instrument wurden im Piano Unterdämpfung eingebaut. Die Gesamtproduktion betrug 30.000 Instrumente.