Duysen, Jes Leve
Pianofabrik in Berlin, 1860 – 1955
Duysen stammt aus einem alten friesischen Geschlechte, wurde am 1. August 1820 in Dagebüll bei Flensburg geboren. Klavierbauerlehre beim dem Klavierbauer Hansen in Flensburg; nach der Wanderschaft fand der Abschluß seiner Ausbildung in Berlin, in der „Klavierbauanstalt von B. Voigt & Sohn“ statt.
1860 gründete er in Berlin, Leipziger Str 39, seine Fabrik mit nur wenigen Gehilfen, „aus denen 30 Jahre später aber mehrere Hunderte wurden“.
Er kaufte ein „zwei Morgen umfassendes Areal in der Friedrichstraße 219“.
In kurzer Zeit war sein Name bekannt. Er selbst übte auf Ausstellungen das Amt des „Preisrichteramtes“ aus.
Als Kgl. Kommerzienrat wurde er Hoflieferant des Kaiserpaares. Er wurde dann mit dem preußischen Kronenorden IV. Klasse und dem Roten Adlerorden IV. Klasse ausgezeichnet.
Am 30. August 1903 starb er.
Seine Neffen, Christian Samuelsen (der bereits 1911 wieder ausschied) und Eduard Zoega wurden Inhaber der Firma.
1914 wurde dem Inhaber E. Zoega „das Prädikat als Königl. Preußischer Hoflieferant“ verliehen.
Die Braunschweiger Firma „J. L. Duysen“ meldete sich und ließ folgendes (1928) mitteilen: „Die bisherige Firma … in Berlin wird gelöscht, dagegen ist vor etwa einem Jahr die neue Firma „J. L. Duysen GmbH“ mit dem Sitz in Braunschweig gegründet worden, die die Firma, Modelle und Zeichnungen, die Kundschaft und die Warenvorräte … übernommen hat und die Fabrikation der Duysen-Instrumente nach den altbewährten Grundsätzen in unveränderter Weise fortsetzt. Sie hat kürzlich in Berlin …. ein vornehm eingerichtete Verkaufsstelle erreichtet.“
Die Nummernliste reicht (in Braunschweig) bis zum Jahre 1938.
1938 wird die GmbH aufgelöst und es erscheint wieder „J. L. Duysen, Pianofortefabrik“; Braunschweig, Breite Str. 1.
Die Namensrechte für „Duysen“ besaß Herr Dr. R. Winkelmann, Braunschweig. Nach 1938 sind offensichtlich keine „Duysen-Klaviere“ gebaut worden, aber man hatte „die Absicht, die Herstellung wieder aufzunehmen“.