Dieter's Klavierseiten

Datenarchiv des Klavierbaus

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Diederichs, Gebrüder

Pianofabrik in St. Petersburg, 1810 – 1918

Theodor Diederichs, geboren in Braunschweig, arbeitete in Göttingen (vermutlich bei Ritmüller), ging 1808 nach St. Petersburg als Geselle in eine Pianoforte-Fabrik.
1810 richtete er sich eine eigene „kleine Werkstube“ ein und arbeitete mit einem einzigen Gesellen. Zwei Jahre später beschäftigte er schon 15 Arbeiter, 1822 waren es doppelt so viele. Theodor Diederichs starb am 29. Juni 1846, hinterlies „eine Wittwe mit 9 unmündigen Kindern. Die Wittwe verwandte alle ihre Kraft darauf, um das in’s Stocken gerathene Geschäft zu heben und mit Gottes Hilfe gelang ihr das auch“.
1868 übernahm der älteste Sohn Robert Fedorowitsch Diederichs die Leitung des Geschäftes und seine Mühe wurde „im Jahre 1870 durch eine ehrende Anerkennung auf der Ausstellung in St. Petersburg gekrönt“, er „hatte eine Fachbildung erhalten und beschäftigte sich erfolgreich mit der Vervollkommnung der Instrumente“.
1878 trat sein Bruder Andreas Fedorowitsch in das Geschäft ein und „nun begann es erst recht zu erblühen“. Eine neue Fabrik wurde gebaut, in ihr wurden „Dampf- und Hebemaschinen aufgestellt“, die Produktion stieg stetig an. Etwa 100 Arbeiter waren beschäftigt etwa 150 bis 200 Instrumente im Jahr zu bauen.
Diederichs-Klaviere erhielten auf verschiedenen Ausstellungen drei Gold- und Silbermedaillen und eine „Bronce-Medaille“.

Diederichs 1885
Diederichs 1885

Robert Diederichs starb am 10. August 1893, Andrei Feodorowitsch wurde alleiniger Inhaber der Firma „Gebr. A. und F. Diederichs“.

Diederichs 1896
Diederichs 1896

Im Dezember 1897 feierte die älteste Pianoforte-Fabrik in St. Petersburg die Einweihung eines neuen Fabrikgebäudes und zugleich „die Feier der ihr in Nishni Nowgorod verliehenen höchsten Auszeichnung, des Kaiserlichen Adlers“. Nach einem orthodoxen Gottesdienst hielt der Bischof ein Ansprache zu den Worte aus einem Psalm: „Wo der Herr nicht das Haus bauet, so arbeiten umsonst, die daran bauen.“. Die Teilnahme von Geistlichen beider Konfessionen hinterliesen „auf die Anwesenden einen tiefen Eindruck“.
Die Zahl der Arbeiter stieg weiter bis auf 150.